Planung für den ersten Radschnellweg in der Metropolregion München kommt voran!

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Radschnellverbindung von München nach Garching und Unterschleißheim

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Bericht aus der 1. Sitzung des Lenkungskreises vom 19. April 2016

Der ADFC-Bayern ist Teil des Lenkungskreises, der die Planungen zum ersten Radschnellweg von München nach Garching und Unterschleißheim voranbringen soll. Der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München hatte durch eine Potenzial-Analyse 14 Korridore herausgefunden, die im Großraum München grundsätzlich als Radschnellweg geeignet wären. Gemessen an den Pendlerströmen, den Schwerpunkten der Arbeitsplätze und Hochschulen ergab sich dann die Vorzugsvariante nach Norden, von der Stadtgrenze  bis nach Garching und Unterschleißheim. Der Lenkungskreis, in dem der ADFC von Dr. Friedrich Zeller vertreten wird, berät den Planungsverband und das Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen im weiteren Fortgang der Planung und Projektierung.

Ein gutes Zeichen ist es, dass der Lenkungskreis insgesamt nur vier Mal tagen soll; und dass die erste Sitzung am 19. April bereits erfolgreich von statten ging. Im laufenden Jahr sollen auch die Gemeinderäte befasst und Bürger-Werkstätten dazu durchgeführt werden. Der Endbericht zum geplanten Radschnellweg soll im Februar 2017 vorgelegt werden und dann Ausgangsbasis sein für die nächsten Planungsschritte, die zur konkreten Umsetzung führen sollen. Der Lenkungskreis verständigte sich darauf, dass der erste Radschnellweg für Bayern hohe Standards setzen soll. Vier Meter breit, ausgelegt auf eine sicher zur fahrende Geschwindigkeit von Tempo 30, alles schön übersichtlich und gefahrlos gestaltet – so stellen wir uns diese Radschnellverbindung vor. In den Niederlanden kann man das seit Jahrzehnten bestaunen: Tilburg und Den Haag waren die ersten Städte Europas, die vorgemacht haben, wie es geht. Zeit wird´s, dass Bayern es nachmacht. In Nordrhein-Westfalen entsteht gegenwärtig der Rad-Schnellweg 1 „RS 1“, der von Duisburg bis Hamm über 100 Kilometer hinweg das Ruhrgebiet verbinden wird. Die ersten Kilometer haben sie im Revier dem Radverkehr schon übergeben.

Grundlage der Konzeption und Planung von Radschnellwegen sind das Arbeitspapier der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen zum „Einsatz und Gestaltung von Radschnellverbindungen“; außerdem die Empfehlungen zum Bau von Radverkehrsanlagen „ERA“ aus dem Jahr 2010 – so etwas wie die DIN für Radwegebau. Jedenfalls hat sich der Lenkungskreis eindeutig dafür ausgesprochen, ein Vorzeige-Projekt im Raum München zu realisieren.

Der Bürgermeister von Garching hat völlig zurecht die Frage aufgeworfen, wer die Finanzierung und den Straßenunterhalt, also die so genannte Baulast, übernehmen soll; denn die Kommunen seien dazu nicht in der Lage. In NRW lautet die Antwort, das macht das Bundesland. Im Sommer soll (nach jetzigem Stand) das Straßenrecht dahingehend geändert werden.

Ob in Bayern deswegen ebenso das förmliche Gesetz geändert werden muss, oder ob es andere Möglichkeiten einer besonderen Bezuschussung gibt, das werden die nächsten Monate weisen. Jedenfalls spricht alles dafür, dass der Radschnellweg der Metropolregion München kommen wird; und alle Akteure (der ADFC ohnehin) gehen davon aus, dass er ein großer Erfolg wird!

 

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