Neue Auto- und Lkw-Technik kann Radfahrer schützen

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ADFC: Ramsauer zeigt zu wenig Engagement

 

Pressemitteilung des Bundesverbandes vom 27.05.2011

Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer (CSU) kümmert sich zu wenig um die Belange der Radfahrer. Im Vorfeld des zweiten Nationalen Radverkehrskongresses in Nürnberg forderte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) den Bundesverkehrsminister in einem Brief zu mehr Engagement auf. Vor allem im Bereich der Verkehrssicherheit könnten einige technische Maßnahmen an Kraftfahrzeugen zahlreiche schwere Fahrradunfälle verhindern oder ihre Folgen mildern.

 

Bereits im April 2011 hatte der ADFC Ramsauer schriftlich drei Verkehrssicherheitsmaßnahmen für Radfahrer vorgeschlagen: ein Warnsystem gegen öffnende Autotüren, den Abbiege- und Bremsassistenten für Lkw und den Außen-Airbag für Pkw. ADFC-Bundesvorsitzender Ulrich Syberg: „Leider haben wir auf unsere Bitte um Unterstützung bis heute keine Antwort erhalten. Das zeigt uns, dass der Verkehrsminister die Anliegen der Radfahrer nicht ernst nimmt.“ Auch ein Brief des damaligen ADFC-Bundesvorsitzenden Karsten Hübener von Juni 2010 zum Außen-Airbag bei Pkw ist bislang unbeantwortet.

Statt sich für die Verkehrssicherheit von Radfahrern einzusetzen, habe Ramsauer auf der Grundlage einer offensichtlich nicht repräsentativen Umfrage der DEKRA unter 1.600 Autofahrern die angeblich verbreitete Rücksichtslosigkeit von Radfahrern beklagt. Ulrich Syberg: „Als Verkehrsminister sollte man alle Verkehrsteilnehmer im Blick haben – und nicht mit medienwirksamer Polemik noch zusätzlich Konflikte im Straßenverkehr schüren. Tatsache ist: Die Hauptursache von tödlichen Fahrradunfällen sind Kollisionen mit Kraftfahrzeugen. In drei Vierteln der Fälle waren die Kfz-Führer verantwortlich.“ Die Verantwortung für Unfälle dürfe daher nicht auf die gefährdeten Radfahrer abgewälzt werden.

 

Der technische Fortschritt ermöglicht es, elektronische Erkennungssysteme sowohl leistungsfähig als auch bezahlbar umzusetzen. „Technische Neuerungen, die Menschen schützen können, dürfen nicht an den Kosten scheitern“, sagt Ulrich Syberg. Der ADFC fordert den Bundesverkehrsminister daher auf, in die Forschung und Umsetzung dieser Fahrzeugtechnik zu investieren. Positive Rückmeldungen mehrerer Verbände und Kfz-Hersteller bestärken den ADFC darin, dass diese Schutzmaßnahmen zum Wohl von Fußgängern und Radfahrern einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten werden.

Einen Überblick und weitere Informationen über die ADFC-Forderungen zur Fahrzeugtechnik gibt das Merkblatt „Überlebenstechnik“, das unter www.adfc.de/ueberlebenstechnik heruntergeladen werden kann.

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