Mehr getötete Radfahrende in Bayern: Eine sichere Infrastruktur und mehr Platz fürs Rad sind dringend erforderlich!

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Während insgesamt in Bayern die Zahl der Verkehrstoten deutlich zurückgegangen ist, ist die Anzahl der getöteten Radfahrenden drastisch angestiegen. Das zeigt die aktuelle bayerische Verkehrsunfallstatistik für das erste Halbjahr 2019. Der ADFC Bayern fordert, den längst überfälligen massiven Ausbau der Infrastruktur für Radfahrerinnen und Radfahrer in Bayern zu beschleunigen.

Ghostbike, Foto: ADFC Bayern Download

Auch im ersten Halbjahr 2019 ist die Zahl der getöteten Radfahrerinnen und Radfahrer auf Bayerns Straßen gestiegen: Von Januar bis Juli kamen bereits 39 Radler*innen ums Leben (1. Halbjahr 2018: 31 getötete Radfahrende). Das ist ein besorgniserregender Anstieg um rund 26 Prozent. Bereits im Vorjahr war die Anzahl der im Verkehr ums Leben gekommenen Radfahrerinnen und Radfahrer um zehn Prozent überproportional stark angestiegen (2017: 70, 2018: 77). Laut Bayerischem Innenministerium ist die Zahl der Verkehrstoten auf Bayerns Straßen insgesamt jedoch deutlich gesunken.

Bernadette Felsch, Landesvorsitzende des ADFC Bayern, sagt: „Die aktuelle Statistik stimmt unglaublich traurig und ist alarmierend. Laut Innenministerium waren Bayerns Straßen noch nie so sicher wie heute. Für Radfahrende gilt das hingegen offensichtlich nicht. Gründe sind Gefahren für Radfahrende durch rechtsabbiegende KFZ, zu enges Überholen und fehlende oder zu schmale Radwege. Die aktuellen Zahlen zeigen abermals, wie dringend unsere Forderungen nach Abbiegeassistenten, Vorgehen gegen Radwegparken, mind. 1,5 Meter Überholabstand und einer raschen Verbesserung der völlig unzulänglichen Radinfrastruktur sind. Wir brauchen mehr Schutz für Radfahrende durch mehr Platz fürs Rad! Das heißt: Breite, durchgängige Radwege, die mit physischen Barrieren vom Auto- und Schwerlastverkehr geschützt sind. Außerdem Kreuzungen mit fahrradoptimierten Ampelanlagen, die für alle sicher sind.“

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