„Die Überschreitung der Feinstaubrichtlinie ist greifbar“

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Staatsminister Dr. Marcel Huber beim dritten Mittagsgespräch des ADFC

Die „Renaissance des Fahrrads“ war das Thema, über das der bayerische Staatsminister für Umwelt und Gesundheit, Dr. Marcel Huber, eigentlich sprechen wollte. Das kurze Impulsreferat, das der CSU-Politiker beim dritten Mittaggespräch des ADFC Bayern am gestrigen Montag dann gehalten hat, geriet aber, nolens volens, zum flammenden Plädoyer für den Drahtesel. So sei das Fahrrad die ideale Lösung für drei „gesellschaftliche Problemzonen“: die Gesundheit, die bedrohten Innenstädte und die Energiewende.

„Die Überschreitung der Feinstaubrichtlinie ist in diesem Jahr bereits mit Händen zu greifen“, sagte der bayerische Umwelt- und Gesundheitsminister, Dr. Marcel Huber. Mitten in der Energiewende müsse es daher schnellstens gelingen, das Verhalten der Menschen zu verändern: raus aus dem Auto, rauf aufs Fahrrad. Vor rund 70 Experten aus der Mobilitäts- und Fahrradbranche unterstrich Huber in seiner Rede die außerordentliche Bedeutung des Fahrrads – auch und gerade im innerstädtischen Raum.

„Es gab in Deutschland einmal eine Zeit, da war das Fahrrad das Verkehrsmittel Nummer eins“, sagte der Minister. Diese Zeiten seien zwar längst vorbei, doch die Renaissance des Fahrrads habe begonnen. Im vergangenen Jahr hätten sich Händlerangaben zufolge vier Millionen Deutsche ein neues Fahrrad gekauft. Ein guter, wichtiger, aber eben nur ein erster Schritt: „Wir können ja nicht alles steuern“, sagte der Minister. Die Menschen müssten selbst einsehen, dass sie mit ihrem Verhalten dazu beitragen, den Klimawandel zu verlangsamen – oder eben nicht.

Huber lobte in diesem Zusammenhang die Fortschritte und neuen Möglichkeiten im Bereich der intermodularen Zusammenarbeit. Mit anderen Worten: das logistische Ineinandergreifen unterschiedlicher Verkehrsmittel. Er sehe die Zukunft im Bereich des Carsharings, der ÖPNV-Angebote sowie im weiten Feld der Elektromobilität. Während Elektroautos noch in der Entwicklungsphase steckten, seien Pedelecs, also die Fahrräder mit eingebauten Elektromotoren, bereits „uneingeschränkt zu empfehlen“.

Bei allem Ernst dürfe natürlich auch der angenehme Aspekt der Fahrräder nicht zu kurz kommen: „Wer täglich zur Arbeit radelt, macht ganz nebenbei Sport und trainiert seinen Körper.“ 170.000 Menschen hätten dies im vergangenen Jahr im Rahmen der Kampagne „Mit dem Rad zur Arbeit“ getan, für die der Minister – auch in diesem Jahr – die Schirmherrschaft übernommen hat. Es sei wichtig, dass sich die Menschen „institutionalisiert ertüchtigten“. Und wer sich für einen Fahrradurlaub entscheide, erlebe Bayern von einer ganz neuen, unbekannten Seite: „Sich Städten entlang der Flussläufe zu nähern ist eine großartige Erfahrung.“ 

Den Wert des Fahrrads hätten inzwischen ja auch die Autohersteller erkannt. Deshalb bauten sie auch seit geraumer Zeit eigene Räder mit dem jeweiligen Firmenlogo. Eine lobenswerte Entwicklung, befand Huber: „Seien wir doch mal ehrlich. Ein Auto ist doch erst dann richtig schön, wenn es einen schnittigen Dachträger mit einem ebensolchen Fahrrad auf dem Dach hat.“

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