Ältere Radler bei der Verkehrssicherheitsarbeit in den Fokus rücken

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Armin Falkenhein auf der 5. bayerischen Verkehrssicherheitskonferenz Download

Verkehrssicherheit ist ein wichtiges Thema im Landesverband Bayern des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). So tauschen sich dieses Wochenende ADFC-Aktive beim alljährlichen Forum zu Radfahrschulen aus und der Landesverband will seine Aktivitäten im Bereich Verkehrssicherheit verstärken. Der ADFC fordert aber auch von der bayerischen Landespolitik, vor allem aber auch von den Kommunen, mehr für die Sicherheit von älteren Radlerinnen und Radlern im Straßenverkehr zu unternehmen. Denn sie kommen in Bayern überdurchschnittlich oft beim Radfahren zu Tode.

Beim ADFC-SüdOstForum treffen sich von 25. bis 27. November im fränkischen Hersbruck über 140 ADFC-Aktive aus Bayern und Sachsen zu Austausch und Weiterbildung. Bei dieser Wochenendveranstaltung widmet sich einer der Workshops den ADFC-Radfahrschulen. Sie vermitteln nicht nur die Fähigkeit des Radfahrens an sich. Der ADFC Bayern will verstärkt auch Kurse für sicheres Verkehrsverhalten anbieten. Dazu sind auch Kooperationen mit der Verkehrswacht im Gespräch. Diese plant Schulungen für ältere Menschen, die Fahrräder mit elektrischer Antriebsunterstützung nutzen. Außerdem wird in Hersbruck die Fortentwicklung des vom ADFC München entwickelten ADFC-Verkehrs-Quiz präsentiert. Es kommt bei öffentlichen Auftritten des Verbandes zum Einsatz, um das Bewusstsein für Verkehrsrecht und richtiges Verhalten zu schärfen.

Handlungsbedarf bei der Verkehrssicherheitsarbeit des Landes benannte ADFC-Landesvorsitzender Armin Falkenhein diesen Monat auf der 5. bayerischen Verkehrssicherheitskonferenz. Denn die Unfälle mit Radlern sind in Bayern in den letzten Jahren stärker gestiegen als der Radverkehr zugenommen hat. Besonders betroffen sind hier ältere Radlerinnen und Radler, deren Zahl über dem Bundesdurchschnitt liegt. „Das ist eine ernüchternde Zwischenbilanz der bayerischen Verkehrssicherheitsarbeit. Da muss gehandelt werden“, so Falkenhein.

Der ADFC fordert, bei der Verkehrssicherheit künftig ein besonderes Augenmerk auf ältere Radler zu legen. Denn das Beispiel von Kindern verdeutlicht, dass es gelingen kann, die Unfallzahlen deutlich zu senken. Hier sind heute die Unfallzahlen erfreulich niedrig, was nicht immer so war. Dazu Falkenhein: „Wir müssen die Straßenverkehrsordnung wieder ins Bewusstsein bringen und sie auch durchsetzen. Sie verlangt von Autofahrern, gerade gegenüber Kindern und älteren Menschen eine Gefährdung auszuschließen. Das heißt langsamer fahren und immer bremsbereit sein!“ Der ADFC hält hierzu eine zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeit und konsequente Überwachung für notwendig, wie das beim Schutz von Kindern erfolgreich praktiziert wurde und wird. „Diese Maßnahmen haben das Potenzial, die Zahl der Verkehrstoten und schwer Verletzten auch bei den Älteren deutlich zu senken“, so Falkenhein. In Deutschland gehört mehr als jede vierte Person der Generation 60 plus an. Mehr als die Hälfte der ums Leben gekommen Radfahrer ist 65 Jahre oder älter, ein Drittel 75 Jahre oder älter – Tendenz zunehmend.

Eine weitere Forderung des ADFC ist ein gezieltes Programm zur Verbesserung der Sichtbarkeit von Radlern an Kreuzungen und Einmündungen. Denn das sind innerorts die herausragenden Gefahren- und Konfliktstellen zwischen Kraftfahrzeugen und Fahrrädern. Straßenverkehrsbehörden und Polizei müssen hier schwerpunktmäßig für Verbesserungen sorgen, so der ADFC. „Nur so wird es dem Land Bayern gelingen, auch beim Radverkehr das gesetzte Ziel zu erreichen, bis 2020 die Zahl der Unfälle deutlich zu reduzieren“, erklärt dazu Landesvorsitzender Falkenhein. Das bayerische Verkehrssicherheitsprogramm 2020 „Bayern mobil“ will die Zahl der Verkehrstoten im Vergleich zum Jahr 2011 um 30 Prozent auf unter 550 senken. Dieses Ziel wird aller Voraussicht nach verfehlt.

Weiterführende Informationen
§  Straßenverkehrsordnung: § 3 Abs. 2a StVO: „Wer ein Fahrzeug führt, muss sich gegenüber Kindern, hilfsbedürftigen und älteren Menschen, insbesondere durch Verminderung der Fahrgeschwindigkeit und durch Bremsbereitschaft, so verhalten, dass eine Gefährdung dieser Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen ist.“
www.stvo.de/strassenverkehrsordnung/91-3-geschwindigkeit

§  Vortrag von ADFC-Landesvorsitzendem Armin Falkenhein auf der 5. bayerischen Verkehrssicherheitskonferenz (Präsentation mit Statistiken):
www.adfc-bayern.de/presse auf der Seite dieser Pressemitteilung

§  Verkehrssicherheitsprogramm 2020 „Bayern mobil“: www.sichermobil.bayern.de

Foto: © Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr

 

 

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