ADFC Landesversammlung 2016 - Fahrrad-Club will Wirtschaft in den Sattel helfen

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v.l.n.r.: Annette Ganssmüller-Maluche, stellvertr. Landrätin Landkreis München, Dr. Alexander Greulich, Erster Bürgermeister Gemeinde Ismaning, Armin Falkenhein, ADFC Landesvorsitzender, Ilse Aigner, Mdl, Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, Stellvertr. Ministerpräsidentin, Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer vbw - Vereinigung der bayerischen Wirtschaft Download

Unter dem Motto „Radverkehr – Chancen und Potentiale für die bayerische Wirtschaft“ fand die jährliche Landesversammlung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), der bundes- und bayernweit die Interessen der Alltags- und Freizeitradler und Radlerinnen vertritt, in der 2014 als „Fahrradfreundlichen Kommune“ ausgezeichneten Gemeinde Ismaning statt. Am 09. April 2016 trafen sich rund 90 Delegierte aus ganz Bayern im Bürgersaal. Die Vertreter aus 42 bayerischen ADFC-Kreisverbänden appellierten im Leitantrag an die bayerischen Firmen, Behörden und Betriebe, sich als „fahrradfreundliche Arbeitgeber“ zu positionieren.

Nach der Eröffnung der Versammlung durch den ADFC-Landesvorsitzenden Armin Falkenhein folgten die Grußworte von Dr. Alexander Greulich, Erster Bürgermeister der Gemeinde Ismaning und Annette Ganssmüller-Maluche, stellvertretende Landrätin des Landkreises München. Sowohl Ismaning als auch der Landkreis München sind Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK) Bayern und wurden 2014 respektive 2015 von dieser als fahrradfreundlich ausgezeichnet. Somit ein idealer Austragungsort für die Landes-versammlung des Fahrrad-Clubs. Dass Fahrradfreundlichkeit nicht nur wichtig für Gemeinden und Landkreise, sondern auch für die ansässigen Unternehmen mit rund 14.000 Mitarbeitern ist, bestätigte Bürgermeister Dr. Greulich: „Ismaning ist bekannt als wichtiger Standort vieler Unternehmen. Und ich sage ihnen: Gut gemachter Radverkehr wird von Wirtschaftsbetrieben heutzutage gefordert.“
Die Stellvertretende Landrätin spannte den Bogen naturgemäß noch weiter. Um dem Zuwachs im wirtschaftlich prosperierenden Großraum München auch verkehrsmäßig gerecht zu werden, brauche es auch bessere Bedingungen für den Radverkehr. „Wir fordern und wollen den angedachten Radschnellweg zwischen München und Garching. Ich kann mir für den Großraum München auch sehr gut tangentiale Radschnellwege vorstellen. Diese würden den axialen S-Bahn-Verkehr optimal ergänzen. In diese Richtung sollten wir weiterdenken!“ so Ganssmüller-Maluche.

Als hochrangige Gäste und Vertreter der Wirtschaft in Bayern waren passend zum Leitantrag der Versammlung, Ilse Aigner, Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie und Stellvertretende Ministerpräsidentin und Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw), der Einladung des ADFC Bayern nach Ismaning gefolgt.
Die Staatsministerin hob besonders den Radtourismus hervor: „Der Radtourismus in Bayern ist ein harter Wirtschaftsfaktor. Jeder Radtourist mehr tut uns Bayern gut!“ Aigner, in ihrer Jugend aktive Rennradsportlerin, war die Begeisterung für das Rad anzumerken, auch wenn der Arbeitsalltag ihr heute nicht viel Gelegenheit zum Radfahren bietet. Dass das Fahrrad auf dem Weg zur Arbeit eine gute Wahl ist, konnte sie aus ihrer Zeit als Bundestagsabgeordnete in Berlin bestätigen, wo sie mit dem Fahrrad „immer schneller als der Fahrdienst gewesen sei“. Das Fahrrad als Verkehrsmittel sei in Berlin eine der schnellsten Möglichkeiten, voranzukommen. Da passte es gut, dass der ADFC Bayern der Staatsministerin für den Aktionszeitraum der Kampagne „Mit dem Rad zur Arbeit“ von Mai bis August 2016 mit Unterstützung des Herstellers tern ein Faltrad aus dem bereits im 4. Jahr erfolgreichen Faltrad-Projekt zusammen mit dem Münchner Verkehrsverbund MVV als Leihgabe überreichen durfte. Abschließend dankte Aigner dem ADFC Bayern, dessen Arbeit überwiegend vom Ehrenamt getragen werde, für sein Engagement: „Für die Bayerische Politik kann ich sagen: Die Stimme des ADFC wird gehört!“

Das Ziel des Leitantrages, die Chancen des Fahrrades auf dem Weg zur Arbeit, vor allem für die betriebliche Gesundheitsvorsorge und das betriebliche Mobilitätsmanagement konsequent zu nutzen, unterstützt die vbw – Vereinigung der bayerischen Wirtschaft schon seit nunmehr 16 Jahren. Ein Einstieg für Unternehmen kann die Teilnahme an der von ADFC und AOK Bayern initiierten und von der vbw als Hauptsponsor unterstützten Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ zu sein. Diese geht 2016 in die 16. Runde und geht am 1. Mai mit einem um einen Monat verlängerten Aktionszeitraum bundesweit an den Start. „Der Gesundheitsfaktor wird für die Unternehmen immer wichtiger. Das Rad hilft, die Arbeitnehmer gesünder zu machen. Deshalb ist für uns das Projekt „Mit dem Rad zur Arbeit“ ein Präventionsprojekt erster Güte“, so Bertram Brossardt. Darüber hinaus „fördert die vbw das ADFC-Projekt Fahrradfreundliche Arbeitgeber“, denn dieser berät Unternehmen dabei, dauerhaft im Sinne der Mitarbeiter fahrradfreundlich zu agieren: dazu zählen weitere Bausteine wie eine radlerfreundliche Infrastruktur, steuerbegünstigte Diensträder, Aktionen, Incentives und Informationen für radelnde Mitarbeiter. „Freude am Sport, an der Arbeit und der Gemeinschaft, dieser Life-Style lässt sich gut kombinieren mit dem Radfahren“, ist Brossardt überzeugt. Und rief den ADFC-Vertretern zu: „Früher war die Welle gegen Sie, heute können sie auf der Welle reiten bzw. Rad fahren – so hat sich die Gesellschaft geändert.“

Zur Beratung lagen den Delegierten mehrere Anträge vor. So forderte die Versammlung zur Erhöhung der Verkehrssicherheit von Radlern, dass die Polizei Falschparker auf Radwegen stärker verfolgt und Markierungen an den Seitenrändern von Radwegen.
Zuvor berichtete Martin Glas, Vorsitzender des ADFC-Kreisverbandes München und damit auch für den Landkreis zuständig, von den örtlichen Aktivitäten: „Mit zwei neuen Arbeits-gemeinschaften unterstützen wir vom ADFC München die Gesellschaft: Erstens unsere AG Asyl, die hilft, Asylbewerbern das verkehrsgerechte Radeln beizubringen. Zweitens unsere AG Rikscha und Lasten, denn wir sind der Meinung, dass Lasten in der City auch mit dem Fahrrad verteilt werden können“. Gleichzeitig ist auch der ADFC München überzeugt vom Anliegen der stellvertretenden Landrätin: „Wir wollen Radschnellwege in München, das wird dem Radverkehr einen ganz großen Schub geben“, so Glas.

 

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Videos und Fotos: Werner Müller

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