ADFC begrüßt Initiative des Innenministers zur Radverkehrsförderung

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Qualität und Konzepte gefordert

Innen- und Verkehrsminister Herrmann stellt heute auf einer Pressekonferenz in Nürnberg seine Planungen zur weiteren Förderung des Radverkehrs in Bayern vor. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) begrüßt das Engagement des Ministers, den Radverkehr in Bayern stärker zu fördern. Um Bayern zum Radelland Nummer 1 zu entwickeln bedarf es aus Sicht des ADFC noch weiterer Anstrengungen.

Die von Minister Herrmann angekündigten 200 Millionen € für den Radwegebau in Bayern sind ein wichtiger Schritt. Derzeit haben nur 30 % der Staatsstraßen und nur 50 % der Bundesstraßen in Bayern eigene Radwege. Für den ADFC ist es jedoch wichtig, dass die Gelder dort eingesetzt werden, wo sie aus Gründen des

  • Radverkehrsaufkommens,
  • der Verkehrssicherheit,
  • der Verkehrsbelastung vor allem mit LKWs und
  • zum Schließen bestehender Lücken im Netz
  • und aus touristischen Gründen erforderlich sind.

 

Grundlage für entsprechende Investitionen muss daher ein bayerischer Radverkehrsplan sein der entsprechende Prioritäten setzt. In diesem Zusammenhang gilt es auch neue Formen der Radverkehrsförderung wie Radschnellwege zu berücksichtigen.

Aus Sicht des ADFC sind hierfür vor allem die Eurometropolregionen Nürnberg und München geeignet. Der ADFC schlägt vor, dass in diesen Regionen Konzeptstudien in Auftrag gegeben werden, die prüfen, wo Radschnellwege sinnvoll sind. Gemeinsam mit den betroffenen Kommunen und dem Freistaat Bayern sind dann Finanzierung und Umsetzungskonzepte zu erstellen.

Ein wichtiges Element der Radverkehrsförderung ist eine landesweite Radwegweisung. Entlang von Staatsstraßen und Bundesstraßen hat Innenminister Herrmann bereits vor drei Jahren eine entsprechende Initiative in Gang gesetzt, die Radwegweisung zeitgemäß auszubauen. Gleichwohl fehlt noch in einigen Regionen Bayerns die entsprechende Fortsetzung in den Landkreisen und Städten. Der ADFC fordert daher Konzepte zur Ausweitung der Radwegweisung auf alle Landesteile.

Eine moderne Verkehrspolitik setzt auf die Verknüpfung umweltfreundlicher Verkehrsträger. Besonderes Augenmerk kommt dabei den Haltestellen des öffentlichen Verkehrs und dabei besonders der Bahnhöfe für Fahrradabstellanlagen zu.

Der ADFC fordert für Bayern 14 Fahrradstationen. Derzeit gibt es in Bayern 2-3 Fahrradstationen (Augsburg, Aschaffenburg, Bamberg). Fahrradstationen bieten sichere und bewachte Abstellmöglichkeiten und einen Reparatur-Service. Zur Umsetzung von Fahrradstationen müssen Kommunen, Land und Grundeigentümer, in der Regel die Deutsche Bahn, eng zusammenarbeiten.

Neben der Investition in zeitgemäße Infrastrukturangebote für den Radverkehr ist auch die Öffentlichkeitsarbeit und eine breit angelegte Kommunikation und Information wichtig, um möglichst viele Menschen auch zum Radfahren zu motivieren. Ziel ist ein Kommunikationskonzept, welches die Entwicklung einer Fahrradkultur in Bayern initiiert und fördert. Neben den Mitteln für den Bau von Wegen, sind auch eigene für die Werbung für das Radfahren im Landeshaushalt vorzusehen.

Das Kommunikationskonzept soll das Radfahren bewerben und dabei auch bestehende Initiativen und Aktionen wie das „Bayernnetz für Radler“, die Aktion „mit dem Rad zur Arbeit“ oder „Stadtradeln“ sinnvoll miteinander zu einem Gesamtkonzept verknüpfen.

Um alle diese Aktivitäten zu realisieren, bedarf es auch ausreichend Personal im zuständigen Innen-und Verkehrsministerium. Je nach Aufgabenumfang und -zuschnitt hält der ADFC dafür 3-4 Mitarbeiter für  notwendig.

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